Ein aus dem Modellbau nicht mehr weg zu denkender Werkstoff ist Epoxidharz, da er viele Vorteile beispielsweise gegenüber Polyesterharz hat. Spezielles Modellbau-Epoxidharz kann sowohl als Kleber als auch als sehr guter Oberflächenschutz, aber auch zur Herstellung von klein- oder großflächigen Bauteilen verwendet werden. Modellbauer nutzen Epoxidharz zum Laminieren von Booten, Reparieren von Modellflugzeugen, Versiegeln von Holzschiffrümpfen und ähnlichen Arbeiten. Bei geringem Gewicht erreicht das Kunstharz eine verblüffend hohe Festigkeit. Und die Formgebungsmöglichkeiten sind schier unendlich.
Sehr gute mechanische Eigenschaften
Die mechanischen Eigenschaften von Epoxidharz sind prädestiniert für den Modellbau. So ist der Werkstoff extrem gut haftbar und zeichnet sich durch eine hohe Schlagfestigkeit aus. Qualitativ hochwertiges Epoxidharz ist sehr chemikalien- und hitzebeständig und eignet sich sehr gut als Oberflächenschutz. Zum Versiegeln von Schichten und Bauteilen ist es also bestens geeignet.Hohe Wasserfestigkeit
Weiterhin ist Epoxidharz wasserdicht und durch hohe Wasserfestigkeit gekennzeichnet. Rümpfe von Modellbooten, die mit Epoxidharz beschichtet sind, sind wasserundurchlässig und leicht zu reinigen. Zudem weist der Werkstoff ein sehr gutes Verhalten bei dynamischer Belastung auf.
Geringer Schwund
Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass Epoxidharz nur einen geringen Schwund hat. Polyesterharz hingegen hat einen sehr viel höheren Materialschwund. Hochwertige Epoxidharze im Modellbau können zudem ohne Weiteres auf Styropor und Styrodur aufgetragen werden, da sie diese Kunststoffe nicht angreifen oder gar auflösen.
Verarbeitungszeit des Epoxidharzes im Modellbau
Wer Epoxidharz im Modellbau einsetzen möchte, sollte bei der Wahl des entsprechenden Harzes auf die Verarbeitungsdauer des reaktiven Materials achten. Diese ist auch als „Topfzeit“ bekannt. Einige Epoxidharze haben eine relativ schnelle Topfzeit, die ein gründliches und zeitintensives Arbeiten durchaus erschweren kann.
Epoxidharz besteht in der Regel aus zwei Komponenten und wird deswegen auch 2K Epoxidharz genannt. Die erste Komponente ist Epoxidharz (EP), die zweite Epoxidharz-Härter. Nachdem diese beiden Komponenten – unbedingt im richtigen Mischverhältnis – vermischt und verrührt worden sind, kann das Gemisch nur innerhalb der Topfzeit problemlos verwendet werden. Benötigt man länger, läuft man Gefahr, das Epoxidharz auf Grund des deutlichen Viskositätsanstiegs nicht mehr gut verarbeiten zu können.
Auftragen des Modellbau-Epoxidharzes
Beim Auftragen des Modellbau-Epoxidharzes ist es von entscheidender Bedeutung, dass der Untergrund eben, trocken und staubfrei ist. Des Weiteren sollte er lösemittel-, öl- und fettfrei sein. Ist dem nicht so, kann es beim Auftragen zu Schwierigkeiten kommen.
Hilfsmittel für die sachgemäße Verarbeitung von Epoxidharz im Modellbau
Bei der Verarbeitung von Epoxidharz im Modellbau sind folgende Geräte und Hilfsmittel sehr empfehlenswert:
- Bohrmaschine mit Rührwerk
- Rührstäbe aus Holz
- Mischbecher
- Pinsel und Walze
- Schutzhandschuhe und Atemschutzmaske
- Aceton oder spezielles Reinigungsmittel zum Reinigen
Epoxidharz verdünnen
Modellbauer, die den Rumpf eines Holzschiffes laminieren möchten, benötigen oft ein besonders dünnflüssiges Epoxidharz. Manche von ihnen kommen dann auf die Idee, Epoxidharz mit beispielsweise Aceton zu verdünnen. Dies kann gut gehen, oder auch nicht. Grundsätzlich ist es sicher besser, einen Aktiv-Verdünner zu verwenden, der am besten auch noch vom jeweiligen Epoxidharz-Hersteller empfohlen wird. Sollte der auf eigene Faust und ohne Rücksprache mit dem Hersteller eingesetzte „Verdünner“ die Struktur und Festigkeit der Harzsystems zu stark verändern, kann es zu Unregelmäßigkeiten und Schäden kommen. Im Zweifel also immer eine fachmännische Beratung in Anspruch nehmen, als riskante Experimente durchzuführen!
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